„Hey Angst, kannst du dich bitte schleichen!?“

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Wovor haben Sie Angst?

Eine direkte Frage. Vielleicht auch nicht so leicht zu beantworten.
Haben Sie sich schon einmal Gedanken darüber gemacht, vor was Sie Angst haben?

…und vor was haben Sie am meisten Angst?

Als ich mich mit einer Freundin darüber unterhielt, was denn unsere größten Ängst seien, und diese mir sagte, dass ihre größte Angst sei, dass ihren Kindern etwas zustoßen könnte, hatte ich ein schlechtes Gewissen. Ich hatte „nur“ einen Hund vor Augen.

Ja, wirklich!

Das ist meine Ur-Angst:

Ich befinde mich laufenderweise (da ich ja begeisterte Läuferin bin) in der Natur und ein Kampfhund stürmt auf mich zu. Ich gehe dann immer von einem Angst-begleiteten Worst Case – Szenario aus, dass ich hier nicht näher ausführen möchte.

Oder besser gesagt, das WAR meine Ur-Angst!

Wissen Sie, wer mich davon geheilt hat? Mein damals 2-jähriges Kind.

Mein Sohn hatte in diesem Alter als er die Welt, im wahrsten Sinne des Wortes, ganz neu entdeckte, eine Phase, in der er jeden, aber auch WIRKLICH JEDEN Hund streicheln wollte, der uns entgegen kam.

Natürlich konnte ich nicht das kleine Kind vorschieben, und sagen: „Mach!“ sondern ich fragte die Besitzer, ob der Hund das wohl mögen würde, und wenn dies bejaht wurde, streckte ich zuerst die Hand nach dem Tier aus.

(Sie können sich vielleicht vorstellen, wie es mir dabei ging…)
Und wissen Sie was? Es hat tatsächlich nie einer zugebissen – weder mich, noch (und das wäre noch viel schlimmer gewesen) mein Kind.
Ja, die meisten Hunde schienen das Schnuppern an uns, und das Streicheln wirklich zu mögen!
Warum hatte ich als beim Gespräch mit meiner Freundin sofort einen Hund im Kopf?
Ich glaube, mein Gehirn ist an diese Angst bereits so „gewöhnt“, dass es gar nicht anders konnte.
Es erinnert sich vehement an einen Vorfall aus meiner Kindheit. Ich war geschätzt, 7 Jahre alt, und war mit meinen Eltern beim Heurigen.
Natürlich interessierten mich die Gespräche der Erwachsenen nicht, und ich streifte in der Gegend umher.

Ich weiß noch, als wäre es gestern gewesen, sehe mich diesen Berg hinausschlendern. Ich hebe meinen Blick, und da war er. Riesig. (Ich war 7!) Schwarz. Mit Locken. Ein Pudel. Gut frisiert.

Er sah mich, ich sah ihn. Er sah die Angst in meinen Augen, stürmte auf mich zu. Ich lief rückwärts den Berg hinunter, und schrie: „Hilfe! Hilfe!“

Nach einer gefühlten Ewigkeit, kam ein Mann, dem das Tier wohl gehörte, und rief ihn beim Namen, zweimal. Endlich drehte er sich von mir weg, und lief hinauf zu seinem Besitzer. Der Mann schaute in meine angsterfüllten Augen, drehte sich weg, und ging. Sein Pudel ging mit ihm. Heute finde ich das Verhalten diese Hundebesitzers äußerst verantwortungslos und seltsam.

Ein „Geht es dir gut, Kind?“ wäre wohl das mindeste gewesen, dass er für mich hätte tun können. Ich war sowieso stock und steif vor Angst, und hätte vermutlich nur den Kopf geschüttelt. Das Hunde, an die Leine gehören, wenn sie nicht SOFORT auf das Wort folgen, wäre ihm, wäre ich älter gewesen, und nicht stock und steif vor Angst, ebenfalls mitgeteilt werden sollen. Verantwortungslos! Er sollte das eigentlich wissen!

Heute weiß ich, dass ich nicht Angst vor Hunden, sondern vielmehr Angst vor manchen Besitzern habe. Nicht jedem liegt Erziehung

Was ich aber sehr empfehlen kann ist ein Buch zum Thema: „Du bist also meine Angst!“ von Elisa Eckartsberg 

Auch eine Angst-Tansformations-Übung möchte ich dir an dieser Stelle ans Herz legen.

Erstelle eine Liste, mit dem Dingen, vor denen Du Angst hast.

Begib dich an einen ruhigen Ort, setze, oder lege dich hin, und schließe deine Augen. Leg die Hände auf deinen Bauch und spür, wie er sich beim Einatmen hebt, und beim Ausatmen wieder senkt.
Nun lies den ersten Punkt auf deiner „Angst-Liste“, schließe wieder deine Augen, und nimm wahr, wo du diese Angst in deinem Körper wahrnehmen kannst. Sobald du die Angst in deinem Körper gefunden hast, bleib dort mit deiner Aufmerksamkeit.
Nimm diese Angst einfach wahr. Bewerte sie nicht. SEI einfach dort, und lass sie auch DA SEIN.
Diese Angst-Energie kann sich wie ein Knoten, ein dumpfes Gefühl, eine ungute Energie oder ähnlich anfühlen. Alles was du jetzt wahrnehmen kannst ist genau richtig.
Sag deiner Angst nun, dass sie herzlich willkommen ist. Sie darf gerne wachsen, größer und größer werden. Erlaube ihr sich voll zum Ausdruck zu bringen.
Bewerte sie aber nicht. Nimm sie wahr, wie sie größer wird. Wenn sie an eine andere Stelle deines Körpers gehen möchte, dann folge ihr. Heiße die Angst immer wieder willkommen.

Ungefähr so: „Hallo Angst, schön, dass du da bist! Willkommen!“
Es muss nicht genau so sein. Wichtig ist, dass sich die Angst, oder das Angst-Gefühl, gesehen und angenommen fühlt.
Nun nähere dich deiner Angst, und egal, wie sie sich gezeigt haben mag, nimm sie in den Arm.
Danke ihr, für all die Zeit, die sie da war, und sag ihr, dass sie JETZT gehe darf.
Atme tief ein.
Stell dir vor, du atmest goldenes Licht dorthin ein, wo sich die Angst-Energie befunden hat, und beim Ausatmen stell dir vor, dass du alle loslässt, was du nun nicht mehr brauchst.
Nun gehe deinen Körper im Geiste von oben nach unten durch, um zu überprüfen, ob sich noch irgendwo eine Funken Angst befindet.
Wenn nicht, beende die Übung, oder, wenn du magst, gehe zum nächsten Punkt auf deiner Liste.

Ich wünsche dir wunderbares Transformieren!

Sylvia Kaiblinger

Sylvia Kaiblinger

Dipl. Wellness- & Fitnesstrainerin

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