Wenn Sie mich das früher gefragt hätten, hätte ich grundsätzlich mit einem verständnislosen Kopfschütteln auf diese Frage reagiert. Für mich war meditieren etwas, dass nur Mönche in einsamen Klöstern, weit entfernt, auf irgendwelchen Berggipfeln praktizieren. Aber nichts für Menschen, die hier (in unserer westlichen Welt) im Berufsleben stehen. „Für so etwas habe ich keine Zeit!“ wäre vermutlich meine Antwort gewesen.
Wo ist die Zeit hin?
…wenn wir sie nicht mehr „haben“…oder besser gesagt, WO ist sie hin, und…WIE verbringen wir unsere Zeit, wenn sie doch offensichtlich immer weniger wird, je älter man wird. Wieso hat man als Kind soviel davon, und als Erwachsener auf einmal Keine mehr?
„Wenn du es eilig hast, setze dich“ (Antonius von Padua)
Vielen von uns fällt es relativ schwer inne zu halten, und einfach einmal NICHTS zu tun. Sobald man Ruhe findet, wenn man sie denn überhaupt einmal findet, beginnen die Gedanken zu kreisen…
„Die Waschmaschine sollte ich noch einschalten!“
„Welche Termine stehen morgen nochmal an? Ich muss auf den Kalender schauen…“
„Beim Tierarzt sollte ich auch noch anrufen!“
Ich sollte…, ich muss…, sind Verben die ganz selbstverständlich ihre täglichen Aufforderung an uns richten. Doch WER richtet diese Aufforderungen an uns? „Das Modalverb müssen drückt ganz allgemein Notwendigkeit aus, während sollen eine sich aus einer Aufforderung an das Subjekt ergebende Notwendigkeit ausdrückt.“ (www.deutschplus.net) Ist es wirklich eine „an das Subjekt“ -in diesem Falle also an UNS SELBST- „gerichtete NOTWENDIGKEIT“. Was wäre, wenn das Subjekt (als WIR) es gar nicht als so sehr notwendig ansehen würde, diese Sache, die UNBEDINGT erledigt werden muss, unbedingt noch am Vormittag, oder vor 14:00 Uhr, oder unbedingt heute… WER sagt das? Ist es nicht vielleicht so, dass wir selbst unser miesester Kritiker sind? Vielleicht müssen wir ja gar nichts? „Aber das geht doch nicht! Natürlich muss man viele Dinge tun! Man hat doch schließlich Verpflichtungen!“ mischt sich unweigerlich mein innerer Kritiker ein.
Und dann…
Lege ich mich hin, schließe meine Augen, und beobachte meine Atmung. Es ist nicht möglich, die Atmung zu beobachten, und dabei weiter zu denken! Probieren Sie es doch mal aus! „Aber man kann nicht, NICHTS denken.“ werden Sie sagen. Natürlich kann man nicht NICHTS denken, aber Sie können atmen, und nur das, DAS können Sie!
Meditation
Allerdings muss ich gestehen, dass diese Art der Meditation (ja, es ist tatsächlich Meditation seinen Atem zu beobachten) für mich die schwierigste Art zu meditieren ist. Da ich eine ziemlich quirlige Person bin, der es sehr schwer fällt ruhig zu sitzen, und die meistens 4 Dinge auf einmal erledigt. Wenn Ihnen das bekannt vorkommt, dann versuchen Sie doch einmal eine geführt Meditation. Ich bin vor einigen Jahren auf YouTube fündig geworden: Annika Henkelmann, Franziska Belehrt, Jan van Wille oder Inner Garden kann ich Ihnen sehr empfehlen ins Suchfeld einzugeben. Bei der geführten Meditation fällt es leichter NICHTS zu denken, da wir uns auf die Stimme des Sprechers/der Sprecherin fokussieren. Der Clou ist auch, nicht gegen unsere Gedanken anzukämpfen, sondern diese Willkommen zu heißen, aber sie dann auch wieder
gehen zu lassen… wie Wolken am Himmel…
Hypnose
Grundsätzlich ist die Intension bei der Hypnose eine Andere als bei der Meditation. Alles in allem ist ein klare Abgrenzung sowie Differenzierung aber kaum möglich. Viele Menschen begeben sich in einen hypnotischen Zustand unter Aufsicht eines ausgebildeten Hypno-Therapeuten mit einer bestimmten Absicht. Sei es, um mit dem Rauchen aufzuhören, um abzunehmen, um den Kaffeekonsum zu reduzieren,… Der Therapeut hilft dem Klienten durch den meditativen Zustand das Unterbewusstsein dementsprechend positiv zu beeinflussen.
Gackern wie ein Huhn?
Es kam auch vor, dass ich von einigen Menschen gefragt wurde, ob sie gackern würden wie ein Huhn, wenn ich sie hypnotisiere. Ich kann Sie beruhigen. Das habe ich noch nie erlebt. Denn, auch in Hypnose, müssen Sie ALLES was ich anleite auch WOLLEN! Das heißt, SIE sind der BOSS! Ein Hypnotiseur gibt dem Klient immer nur die Tools in die Hand. Im Grunde ist jede Hypnose Selbsthypnose! Es sei denn, sie wünschen sich zu gackern wie ein Huhn… grundsätzlich brauchen Sie dafür aber keine Hypnose. Die Frage, ob wir Meditation & Hypnose brauchen, kann wohl jeder nur für sich selbst beantworten. Für mich ist die Antwort klar: Je mehr wir uns gestresst fühlen, umso mehr verlangt unser Körper danach in die Ruhe zu kommen, und das schaffen wir (meiner Meinung nach) am besten mit Meditation. Wollen wir grundlegend etwas verändern, und haben wir ein klares Ziel vor Augen, so kann die Hypnose großartig unterstützen um dieses Ziel zu erreichen!